In Heft 4 der FUNK habe ich ausführlich beschrieben, wie man grundsätzlich Packet Radio auch ohne Modem oder TNC einfach mit der Soundkarte des Computers hardwaremäßig und softwaremäßig unter Windows einrichten kann. Ich hatte angekündigt, dass im Folgeheft berichtet werden würde, wie man nun ein Packet Radio Programm damit betreiben kann. Leider traten Probleme auf. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass im Vorigen Heft kein Hinweis auf diese Verzögerung erfolgt ist. Hier folgt die Begründung. Da ich seinerzeit nach dem ersten positiven Test mit dem Empfang mittels Soundmodem auf eine Dreimonatsreise ging, wollte ich die Praxis des Sendens unterwegs ausprobieren und von Spanien aus den Folgebericht schreiben. Jedoch habe ich es unterwegs nicht geschafft, die Sache richtig zum Laufen zu bringen. Ich glaubte, dass eine neuere Version der Treiber vom Soundmodem oder von FlexNet vielleicht helfen kann. Oder lag es an der Soundkarte meines Notebooks? Ich musste es verschieben bis zu meiner Rückkehr. Leider gibt es noch immer Probleme, wie Sie am Ende des Berichts erfahren werden. Dieser Bericht aus FUNK 4/01 hat sich aber nun wegen der Probleme als "Motor" für Softwaretüftler herausgebildet. Es kommt zu regelrechtem Erfahrungsaustausch. Machen wir also zunächst weiter, als wäre alles in Ordnung. Nehmen Sie teil an diesem Erfahrungsaustausch. Die Software aus dem InternetAls der Artikel zum Einrichten der Software in Heft 4 der FUNK erschien, hatte sich bereits die Adresse der Homepage von Tom Sailer HB9JNX inzwischen geändert. Etliche Leser hatten mir per E-Mail geschrieben und angefragt, ob ich die neue Adresse wüsste. Jedoch war ich über die normale E-Mail-Adresse (Siehe Kontakt) unterwegs in meinem Reisemobil nicht erreichbar. Erst Ende April konnte ich die Mails beantworten. Die neue URL von Tom Sailer lautet http://www.baycom.org ...? . Laden Sie sich die Datei Soundmodem-flex.zip herunter. Außer den Dateien zum Soundmodem brauchen Sie jetzt auch die Dateien FlexNet32. Wer bereits Packet Radio hat, kann sich diese aus den Amateurfunkmailboxen holen. Sie stehen als binäre ZIP-Dateien in der Rubrik FlexNet. Im Internet findet man sie auf dem FTP-Server der Technischen Universität Darmstadt unter ftp://ftp.afthd.tu-darmstadt.de/pub/flexnet/flex32 . (Ob die Adresse noch stimmt?) Am einfachsten aber geht man auf die Homepage von HB9JNX und findet dort einen Link unter PC/FlexNet32. Wenn man darauf klickt, wird man mit dem FTP-Server der Uni Darmstadt verbunden und die FlexNet32 Datei wird angezeigt. Auf dieses Symbol doppelklickt man nun wieder und beantwortet die Sicherheitsabfrage mit JA und wählt "Speichern unter ...". Merken Sie sich den Ordner, wo Sie die Datei speichern! Die Dateien vom Soundmodem haben Sie bereits (FUNK 4/01) in einem Ordner abgelegt und eine erste Diagnose durchgeführt. Bevor nun FlexNet aktiviert wird, muss diese Diagnose erst einmal positiv verlaufen sein. Entpacken Sie nun die Dateien aus der Flexnet32.zip Datei in den gleichen Ordner wie die Dateien vom Soundmodem. Die KonfigurationStarten Sie die Datei Flexctl.exe. Es geht ein kleines Fenster auf mit der Bezeichnung FlexNet Control Center (siehe Bild oben!). Gleichzeitig entsteht rechts unten in der Taskleiste das bunte FlexNet Symbol. Falls das Kontrollfenster bei Ihnen nicht zu sehen ist, klicken Sie auf das kleine Symbol in der Taskleiste. Im Control Center öffnen Sie Tools Parameters. Es entsteht ein neues Fenster FlexNet Channel Parameters. Bild 3: Die Parametereinstellung Doppelklicken Sie in diesem Fenster auf den noch leeren Kanal 0 und wählen Sie in dem sich öffnenden Fenster SOUNDMODEM aus, indem Sie darauf doppelklicken. Im Parameterfenster wurde in der Zeile 0 als Treiber (Driver) das Soundmodem eingetragen. Unter Config steht noch in Klammern Strich Komma Strich (-,-). Doppelklicken Sie nun auf Soundmodem und wählen Sie in dem aufgehenden Fenster bei Konfiguration diejenige aus, die Sie seinerzeit mit der Soundmodemconfig.exe (FUNK 4/01) erstellt haben. Bei mir heißt diese Konfiguration "SoundModem". Ein Klick auf OK und im FlexNet Channel Parameters Fenster sind unter Channel 0 und 1 die Parameter eingetragen, die Sie seinerzeit eingestellt hatten. Sind gelbe Ausrufezeichen vor dem Symbol in der Channel Spalte aufgetreten (Bild 4), wurde Ihre Soundkarte nicht erkannt. Dann hat sicher auch die erste Diagnose seinerzeit den IO-Error angezeigt. In diesem Fall kann ich Ihnen nicht weiter helfen. Sollte es eine Lösung geben, werde ich darüber auf meiner Homepage unter www.dj4uf.de - Computer - Packet Radio - Soundmodem berichten. Bild 4: Fehler: Das Programm unterstützt die Soundkarte nicht Die HardwareZum Senden werden nun die Leitungen für die PTT und die Verbindung Soundkartenausgang zum Transceiver NF-Eingang benötigt. Eine Schaltung zur PTT-Steuerung hatte ich bereits mit Bild 6 in FUNK 4/01 angegeben. Diese Schaltung kann man einfach "frei tragend" in einen Stecker für den seriellen Ausgang einbauen. Ich habe für einen ausführlichen Test eine alte Modemplatine, die eine SUB-D Buchse und eine Buchse für ein DIN-Kabel enthält, so umgebaut, dass nicht nur der Transistor mit Diode und Widerstand darauf Platz haben, sondern auch noch ein Poti zur Pegelanpassung und Kondensatoren, die sich bei einem Funkgerät als notwendig erwiesen. Bild 6: Verbindung Computer - Soundkarte Die Buchse für das DIN-Kabel erwies sich als sehr praktisch, denn so konnte ich meine vorhandenen Leitungen zum TNC oder zum Modem direkt benutzen und brauchte nicht neue Leitungen mit Steckern für die verschiedenen Funkgeräte herzustellen. Die entsprechenden Verbindungen konnte ich durch Drahtbrücken auf der Platine herstellen. So konnte ich auf einfache Weise drei vorhandene Funkgeräte und drei verschiedene Computer zum Test benutzen. Problem: Nach Anschluss der PTT an das Funkgerät Kenwood TM-V7 ("Blaues Wunder") trat zunächst folgender Effekt auf. Beim Starten von Windows ging die PTT auf Dauersenden. Im Handbuch des TM-V7 steht, dass am PR1-Ausgang keine Gleichspannung anliegen darf. Mein Notebook aber hat keinen Line-In Eingang sondern nur einen Mikrofoneingang. Dieser wiederum liefert eine Gleichspannung von 5 Volt zum Betrieb eines externen Mikrofons. Eine Abhilfe wird im Handbuch des TM-V7 angegeben, nämlich einen Elko von 10 Mikrofarad in Serie zu schalten. Dies hat geholfen. Die PTT bleibt aus und wird nur aktiv, wenn der Transceiver senden soll (Test mit Soundmodemconfig.exe). Test mit FlexNetAchtung! Wenn Sie bisher mit FlexNet
unter DOS gearbeitet haben, entfernen Sie die Startbefehle in der
Autoexec.bat. Beide Systeme kann man nicht gleichzeitig verwenden. Nun können Sie einen Connect versuchen, wenn vorher beim Test die PTT einwandfrei funktioniert hatte und Sie einen lauten Ton aus den Lautsprechern der angeschlossenen Soundkarte hatten hören können. Starten Sie die Datei FlexTalk.exe im FlexNet32 Verzeichnis. Tragen Sie in dem aufgehenden Fenster unter "Options - AX25 call sign" Ihr eigenes Rufzeichen ein. OK. Nun erfolgt der Connect über "Connection - Connect", indem Sie dort das Rufzeichen des Digipeaters eintragen, den Sie connecten wollen. OK. Die PTT müsste sich kurz einschalten und der erzeugte Ton wird dem Modulator des Transceivers zugeführt. Mit der NF-Lautstärke dieses Modulationssignals müssen Sie noch etwas experimentieren, bis Sie durch Abhören Ihrer Sendefrequenz etwa die gleiche Lautstärke erreichen, wie die Signale vom Digipeater. Vielleicht kann jemand anders auch Ihr Signal abhören. Leider hat es hier an dieser Stelle bei meinen Versuchen mit einem Connect nicht geklappt. Das vom Computer erzeugte Signal stimmte in der Tastung nicht mit der PTT überein. Sollte es bei Ihnen funktioniert haben, können Sie nun das Soundmodem in Paxon integrieren. Einbinden in PaxonFlexNet32 muss aktiv sein, was man an der Regenbogenfeder in der Startleiste erkennt. Starten Sie Paxon! Klicken Sie auf Einstellungen - Geräte. Unter Gerät müsste eigentlich PC/FlexNet zu finden sein und der Status auf "Bereit" stehen. Im unteren Fenster (Monitor) müssten bereits Packet Radio Signale durchlaufen, wenn die Verbindung vom Empfängerausgang zum Soundkarteneingang noch besteht (FUNK 4/01). Versuchen Sie einen Connect! Sollte es funktionieren und Sie eine richtige Verbindung bekommen, haben Sie "gewonnen". Mit Windows ME soll es angeblich funktionieren, mit Windows 98 haben wir es nicht geschafft. Probleme mit der Hardware/SoftwareWir haben hier in Aachen mit drei OM das Soundmodem auf fünf verschiedenen Computern mit Windows 98 getestet. Leider wurden auf vier von den fünf Geräten die Soundkarten nicht akzeptiert. Es gab jeweils den IO-Error beim Laptop mit der Soundkarte "ESS1688 Direct Sound-Treiber", beim ALDI-PC 2000 "Soundblaster Audio PCI64V" und bei und bei den befreundeten OM bei diversen anderen. Nur bei meinem Laptop, den ich für die ersten Versuche (Bericht in FUNK 04/01) benutzt habe, funktioniert der Empfang und die PTT einwandfrei. Aber
das Senden funktionierte nicht richtig. Ich bekam keinen Connect
zustande, obwohl ich mit dem Soundmodemconfig-Test den
Laustärkepegel durch Abhören des Sendesignals richtig
eingestellt hatte. Das Problem ist leider noch nicht gelöst. Zweite Möglichkeit: Verwenden Sie Linux. Hierbei soll die Sache einwandfrei funktionieren, meinen die Experten. Da ich auf meinem Rechner auch Linux in einer Partition installiert habe, habe ich mit Hilfe der neuen SuSE Linux Version 7.1 Professional aus der reichlich vorhandenen HAM-Software das Soundmodem geladen und aufgerufen. Dabei bin ich genau so weit gekommen, wie unter Windows (siehe FUNK 4), aber ich habe es noch nicht geschafft, das Soundmodem in ein Packet Programm mit Hilfe von FlexNet einzubinden. Sollte es mir mit Hilfe der Linux Freaks hier am Ort gelingen, werde ich gelegentlich darüber berichten. ErfolgsmeldungenSollten Sie es aber geschafft haben, das Soundmodem unter Windows einwandfrei zum Laufen zu bringen, wäre ich an einer Rückmeldung interessiert. Ich werde diese Erfahrungsberichte dann zu dem Artikel unter "www.qsl.net/dj4uf - Computer - Packet Radio - Soundmodem" auf meine Homepage setzen . Bitte beachten Sie, dass ich möglicherweise wieder längere Zeit über Internet E-Mail nicht erreichbar bin. Verwenden Sie Packet Radio! Meine Box kann ich von überall auslesen. Eckart
K. W. Moltrecht Erfahrungsberichte
Ein weiterer Erfahrungsbericht wurde mir geschickt, mit einer anderen Konfiguration, wobei das Soundmodem einwandfrei funktionieren sollte. Aber leider habe ich diesen Bericht wohl bei der Neukonfiguration meiner Computeranlage verbummelt. Ich weiß auch nicht mehr, von wem dieser war. Bitte nochmals senden, lieber OM! © 2001 Eckart K. W. Moltrecht, DJ4UF Bitte weitersagen: www.dj4uf.de |